Zirkel auf Papier
Im Zentrum der Arbeit steht der Kreis. Von diesem ausgehend werden mehrere Schichten derselben Form überlagert und so zu einem Raster verdichtet. Die jeweiligen Schnittpunkte geben hierbei dann die neuen Einstich- bzw. Mittelpunkte vor, (wobei der Radius je nach Schicht variabel ist.)
In meiner Arbeit geht es um Systeme und Ordnungsprinzipien innerhalb eines Systems, die durch Wiederholungs- und Entscheidungsprozesse sichtbar werden.
Zentral in dieser Arbeit ist das Verhältnis von Beschränkung und Freiheit.
Hier wird erst durch das Sich-Begrenzen eine Vielzahl an Verläufen möglich.
Wiederholungsvorgänge werden als Grundlage des Werdens und des Anders–Werdens genutzt. Es gilt einem Zustand nachzuspüren, der weder einem System der Ordnung, noch einem der Unordnung folgt, sondern sich dazwischen bewegt und gerade durch das der Arbeit immanenten Spannungsfeld zwischen Reduktion und Freiheit eine Vielzahl an Möglichkeiten eröffnet.
Es können sich Muster ergeben, gerade Linien, rigide Strukturen entstehen oder es wird in ein scheinbares Chaos übergegangen.
Am Anfang ist noch alles möglich, auf dem Raster ist eine nahezu unendliche Vielzahl von Verläufen als nicht zu sehendes Potenzial vorhanden, durch das Fokussieren eines Verlaufes werden bestimmte vorhandene Möglichkeiten sichtbar.
Alles ist miteinander verbunden, baut auf einander auf – dadurch entstehen aus ursprünglich kleinen Abweichungen durch die Wiederholung und Skalierung größere Differenzen. Es entsteht ein leicht verzerrtes Raster: an der einen Stelle gleitet etwas auseinander, an der anderen verdichtet es sich; zieht sich zusammen.
Für mich hat die Arbeit auch meditative Aspekte: eine Struktur suchen, in etwas hinein gehen, ein „sich verlieren“ in der Form, in der Wiederholung und in der Struktur. Durch den Wiederholungsprozess löst sich das lineare Zeitempfinden auf – eine Überlagerung von Momenten.